Olympia-Kritiker im Hungerstreik
ARD, 17.02.2014
Der russische Umweltaktivist Jewgeni Witischko befindet sich nach Angaben seiner Organisation im Hungerstreik. Witischko verweigere die Nahrungsaufnahme, seit er am Mittwoch vergangener Woche von einem Berufungsgericht in Krasnodar zu drei Jahren Lagerhaft verurteilt worden sei, teilte die Vereinigung für die Verteidigung der Umwelt im Nordkaukasus mit.
Das Gericht in Krasnodar hatte ein Urteil aus der ersten Instanz bestätigt, in dem Witischko wegen eines Verstoßes gegen Bewährungsauflagen schuldig gesprochen und zu einer dreijährigen Lagerhaft verurteilt worden war.
Nach Auffassung der Richter hatte Witischko Zerstörungen durch die Winterspiele in Sotschi angeprangert. Sie sahen es als erwiesen an, dass der Ökologe an einer Villa des Gouverneurs der Olympia-Region Krasnodar Protestplakate angebracht hat, weil das Gebäude ohne gesetzliche Grundlage errichtet worden sein soll. Er wurde deshalb wegen vorsätzlicher Beschädigung fremden Eigentums schuldig gesprochen und verurteilt.
Der Geologe Witischko hatte zuletzt an einem Bericht über die Umweltschäden durch die Bauarbeiten für die Winterspiele in Sotschi mitgearbeitet.
IOC sieht keinen Zusammenhang mit Winterspielen
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erklärte am Samstag, das jüngste Urteil gegen Witischko stehe nicht im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen, die derzeit in Sotschi ausgetragen werden.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte das Strafmaß für Witischko bei einem Besuch in Sotschi als “nach unserer Rechtsordnung ziemlich unverhältnismäßig” bezeichnet.
Posted: February 18th, 2014 under Human Rights, Protection of Environment.